
Der „Daniel“, der imposante Kirchturm der St.-Georgskirche in Nördlingen, ist weit mehr als ein architektonisches Meisterwerk. Mit seinen 89,9 Metern Höhe und 350 Stufen zur Spitze ist er ein zentraler Punkt der Stadt und zugleich ein Zeugnis von Geschichte, Glauben und Tradition. Der Turm ist nicht nur ein Touristenmagnet, sondern ein Symbol für die Identität der Stadt Nördlingen.
Historische Bedeutung und biblische Herkunft des Namens
Der Name „Daniel“ stammt aus einem Bibelvers im Buch Daniel, in dem es heißt: „Und der König erhöhte Daniel und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land.“ Dieses Zitat verlieh dem Turm im Volksmund seine Bezeichnung. Die Bauzeit der St.-Georgskirche begann im Jahr 1427, und der Turm wurde Ende des 15. Jahrhunderts fertiggestellt. Der „Daniel“ war jedoch nicht nur ein Zeichen des Glaubens, sondern diente auch praktischen Zwecken, wie der Überwachung der Stadt und der Kommunikation mit den Wachposten an den Stadttoren. Noch heute wird der historische Ruf „So G’sell, so!“ abends zwischen 22 und 24 Uhr vom Türmer gerufen – eine jahrhundertealte Tradition, die für viele Besucher ein besonderes Highlight darstellt
Der Bau aus Suevit – Ein Stein mit kosmischer Geschichte
Ein besonderes Merkmal des Daniels ist seine Bausubstanz. Der Turm wurde aus Suevit errichtet, einem seltenen Gestein, das aus dem Einschlagskrater des Ries stammt. Der Meteoritenkrater, in dem Nördlingen liegt, ist etwa 14,5 Millionen Jahre alt. Suevit enthält mikroskopisch kleine Diamanten, die durch den enormen Druck beim Einschlag entstanden. Obwohl diese Diamanten nicht sichtbar sind, machen sie den Bau des Daniels einzigartig. Heute gilt der Kirchturm als Paradebeispiel für die Nutzung lokaler Rohstoffe und ist ein Denkmal für die geologische Geschichte der Region.
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Moderne Bedeutung und Geschichten rund um den Turm
Der „Daniel“ ist nicht nur ein kultureller und historischer Schatz, sondern auch ein lebendiger Teil der Stadt. So lebt beispielsweise die Katze „Wendelstein“ in der Turmstube und ist inzwischen eine kleine Berühmtheit. Sie begleitet den Türmer bei seinen Aufgaben, vertreibt Tauben und sorgt mit ihrer Anwesenheit für eine besondere Verbindung zwischen den Besuchern und der Geschichte des Turms.
Die Aussicht vom „Daniel“ ist atemberaubend. Nach dem Aufstieg bietet sich ein Panorama, das den Meteoritenkrater und die mittelalterliche Stadt in ihrer vollen Pracht zeigt. Besucher können auch mehr über den Suevit und andere geologische Besonderheiten in einer Ausstellung im Turm erfahren.
Ein Symbol für Nördlingen und die Ewigkeit
Der „Daniel“ ist mehr als ein Kirchturm – er ist ein lebendiges Symbol für die Geschichte, Geologie und die kulturelle Identität Nördlingens. Ob als Aussichtspunkt, historisches Bauwerk oder aufgrund seiner einzigartigen Geschichten: Der „Daniel“ zieht Menschen aus aller Welt an und wird auch in Zukunft ein fester Bestandteil der Stadt bleiben. Wer Nördlingen besucht, sollte die Gelegenheit nicht verpassen, diesen geschichtsträchtigen Ort zu erkunden und die Magie des Turms zu erleben.
Besonders spannend ist die Verbindung aus geologischer Einzigartigkeit, religiöser Geschichte und lebendiger Tradition, die den „Daniel“ zu einem unverzichtbaren Teil der Stadt macht.
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